Es war wohl tatsächlich nur eine Frage der Zeit, bis technikaffine „Bastler“ für die Überwachung der Handy-Nutzung im Auto einen neuartigen Blitzer entwickeln.
Die Geräte-Bezeichnung lautet „Monocam“. Sie wurde nach unserer Kenntnis von Experten der Universität Utrecht in den Niederlanden entwickelt. Das neue Gerät soll der Polizei bei der Überwachung von Handy-Nutzung im Auto behilflich sein.
Viele sorglose Autofahrer nutzen trotz Verbot mit Strafandrohung und trotz aller Warnungen das Handy ohne Freisprechanlage im Auto. Sei es, weil Sie nur mal kurz eine SMS checken wollen, während der Fahrt die Navi-App bedienen, die Bloototh-Musik steuern oder ähnliches an ihrem Handy tippseln. Hierbei wird nur leider der Verkehr ab und an aus den Augen gelassen. Dabei reicht schon eine Mikrosekunde der Unachtsamkeit aus und schon rauscht man in den Vordermann rein oder übersieht die rote Ampel.
Bisher war es für die Polizei immer recht schwierig solche Verkehrssünder eindeutig zu entlarven. Insbesondere der Nachweis des Handyblickes war fast unmöglich.
Nun soll der Handy-Blitzer hierbei behilflich sein. Diese spezielle Kontroll-Kamera soll die Autofahrer bei der Handy-Nutzung zukünftig entlarven. Natürlich mit all den hieraus entstehenden Konsequenzen für die Verkehrssünder wie derzeit 100 EUR Bußgeld und einem Punkt in Flensburg.
Schließlich bestätigt bereits die Unfallstatistik, dass mit dem Blick auf das Handy während der Autofahrt man sich und auch andere Verkehrsteilnehmer großen Gefahren aussetzt.
Das Pilotprojekt
Das Pilotprojekt mit der speziellen Kontroll-Kamera tritt dieser Gefahr nun entgegen. Dieses Pilotprojekt nimmt seinen Anfang mit der hochauflösenden Kamera jetzt im Nachbarland Rheinland-Pfalz. Diese werden für die bessere Sicht in den Innenraum etwa auf Autobahnbrücke, also etwas oberhalb der Fahrbahn, angebracht. Dieser schräg nach unten gerichtete „Blick“ ermöglicht es, sogar bei Dunkelheit, in das Wageninnere zu fotografieren.
Die Handbewegung, etwa bei dem Griff nach dem Handy oder gar dem Tablet, erkennt die Monocam. Diese läuft per Livestream und löst sofort die Aufnahme aus, wenn der Verdacht besteht, dass nach den Elektrogeräten gegriffen wird.
Die Auswertung erfolgt, wie bei den Temposündern ebenfalls, durch geschulte Polizisten. Ist auf dem Video zweifelsfrei zu erkennen, dass der Handygriff überführt wurde, wird erfolgt der entsprechende Bußgeldbescheid mit über 100 EUR und einem Punkt in Flensburg.
Auch wenn das neue Überwachungssystem derzeit lediglich im Raum Trier und auch für drei Monate ab September in der Region Mainz seinen Einsatz findet, so ist es denkbar, dass der deutschlandweite Einsatz hiernach erfolgt.
Das Erfinderland des „Monocam-System“, also die Niederlande, hat die neuartigen Blitzer bereits schon regulär in Betrieb.
Die ersten Testergebnisse
In Mainz hat im Übrigen bereits der erste Test, trotz Hinweisschild auf die spezielle Hansyverbotskontrolle, bereits 20 Verstöße auf der Autobahn A60 ergeben. Auch in Trier erwischte die Polizei 41 Verkehrssünder innerhalb von drei Tagen auf der A1.
Aus diesem Grund sei davor gewarnt, während der Autofahrt den Griff zum Handy zu tätigen. Wer weiß wo der nächste Handy-Blitzer darauf wartet den Auslöser zu betätigen. Niemand möchte schließlich so ein teures „Punktefoto“, dies auch noch in schwarz-weiß, im Briefkasten vorfinden. Oder?
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